Mit einem Bus und einem Auto machte sich die diesjährige Reisegruppe kurz nach sieben Uhr morgens auf den Weg. Dieser führte uns über Melchnau – Altbüron – die A2 nach Luzern und weiter über den Brünigpass nach Meiringen. In Innertkirchen machten wir Halt und stellten die Fahrzeuge ab. Den letzten Teil der Anreise machten wir im Regionalbus, der uns auf der engen Strasse zur Engstlenalp führte. Der Bus überwand dabei von Innertkirchen (625m ü.M.) bis zur Endstation auf der Engstlenalp (1’835m ü.M.) mehr als 1'200 Meter Höhenunterschied.

Das Sätteli als erstes Zwischenziel

Der Bergwanderweg führte uns von der Engstlenalp in südlicher Richtung am Berghang zum Sätteli. In etwas mehr als einer Stunde war die Speerspitze der Wandergruppe oben beim Sätteli. Auf dem Wegweiser standen 2'116 m. ü.M. Die ersten zwei Drittel der Strecke waren leicht ansteigend. Danach führte der Weg steiler nach oben. Zeit für einen ersten Zwischenhalt. Ein Schluck aus der Pulle und der Griff nach dem am morgen früh gestrichenen Sandwich. Es war für die Jahreszeit überraschend warm und fast windstill. Auch ein guter Moment, um einen Wandergast für ein Foto von unserer Gruppe anzufragen.

Ein frisches Blondes und Gastfreundschaft bei der Tällihütte

Nach der Rast auf dem Sätteli, gleichzeitig auch der höchste Punkt unserer Wanderung, machten wir uns auf den Weg ins Gadmental. Noch einmal kurz ein Blick zurück auf die Nordseite Richtung Engstlenalp und gleich vis-à-vis zum Tannboden und ganz links zum Alpentower der Bergbahnen Meinigen-Hasliberg. Danach widmeten wir uns der anderen Talseite. Gleich vis-à-vis das Mährenhorn, der Radlefshoren und dahinter das Sustenhorn. Auch das Finsteraarhorn konnten wir sehen. Der Blick nach unten ins Tal gab uns eine Vorahnung, dass wir noch einige Höhenmeter zu vernichten haben, bis wir in Gadmen eintreffen werden.

Steiler Abstieg zum Berggashaus Tälli

In 90 Minuten Abstieg erreichten wir das Berghaus Tälli. Der Abstieg war ziemlich steil. Wir wanderten von 2'116m ü.M. fast 400 Höhenmeter bis zur Gaststätte. Heinz Flückiger meinte, dass die Tritte auf dem Bergwanderweg nicht SIA-Norm aufweisen. Da kam uns das Berggasthaus gerade recht. Wir durften uns auf ein frisches kühles Bier freuen oder einen ebenso wohltuenden Suure Moscht. Zwei Frauen bedienten uns und die weitern Gäste zuvorkommend und mit einer guten Prise Humor. Dazu verwöhnte uns die Sonne mit gut 20 Grad. Was für ein guter Moment!

Bähnli oder Abstieg zu Fuss

Ein Steinwurf vom Berggasthaus entfernt steht die Bergstation der Tällibahn. Wer nimmt den Abstieg zu Fuss? Wer nimmt die Bahn ins Tal? Drei Turnerkameraden entscheiden sich für die Bahn, die übrigen nahmen die nächsten 500 Höhenmeter zu Fuss in Angriff. Der Bergweg führte nun etwas weniger steil insTal. Bald erreichten wir die Waldgrenze und zwischen den Bäumen sahen wir auf das Dorf Gadmen. Bald würden wir den ersten Wandertag geschafft haben.

Die Gadmen-Lodge

Bei der Ankunft trafen wir uns in der Gaststube. Die drei Turnerkameraden, welche mit der Bahn ins Tal fuhren, begrüssten uns mit erhobenem Bier-Glas. «Wir nehmen auch eins!» Wir waren nicht die einzigen Gäste in der hell renovierten Gadmen-Lodge. Das schöne und warme Oktober-Wetter zog auch andere Wandergäste an. Wir bestellten nochmals eine Runde und bezogen anschliessend unsere Zimmer. Grosszügige Zimmer und Betten und Duvet-Bezügen – Wanderherz, was willst du mehr?

Dusche, Kleiderwechsel und Hausschuhe – wir waren bereit für das Abendessen. Der Wirt hatte ein Gruppenmenu bereit. Es gab Schnitzel und Pommes frittes und dazu noch ein Vermicelles. Beim Schnipo hatten die meisten von uns schon Besseres auf dem Teller. Auch mussten wir einen guten Moment warten, bis das Essen kam. Aber wie oben schon erwähnt waren wir nicht die einzigen Gäste und insgesamt war das Essen in Ordnung. So aufmerksam und zügig der Service während dem Essen war, so zügig und klar lautete die Botschaft der Damen, die uns bedienten. «Um 23.15 Uhr nehmen wir die letzten Bestellungen entgegen». Ok. Botschaft angekommen.

Kusi feiert einen runden Geburtstag

Die Gaststube machte früher Feierabend. Deshalb mussten wir bis zum nächsten Morgen warten, um dem Geburtstagskind die besten Wünsche zu überbringen. Markus Heller feierte am Sonntag, 8. Oktober 2023 seinen 60. Geburtstag! Lieber Kusi – hier nochmals und sicher im Namen aller Turnerkameraden – alles Gute zum runden Geburtstag und gute Gesundheit! Auf viele gute Momente im Turnbetrieb und an weiteren Aktivitäten mit dem TVM!

Innertkirchen – tiefer geht’s nicht mehr

Nach dem Sonntagmorgen-Frühstück stellten wir uns vor der Gadmen-Lodge nochmals zum Gruppenfoto auf. Wir begannen mit dem Abstieg durch das Gadmental nach Innertkirchen. Der Weg führte etwas abseits der Strasse über sattgrüne Wiesen, durch Wälder hoch über dem Bach mit Namen Gadmerwasser bis zur Talstation der Triftbahn und weiter über mehrere Waldlichtungen bis ins Tal nach Innertkirchen. «So, da vorne ist Innertkirchen. Tiefer geht’s nicht mehr», meinte Jürg Leuenberger mit einem Lächeln. Wir hatten weitere fast 600 Höhenmeter geschafft.

Nehmen wir unser Mittagessen unterwegs oder kehren wir gleich bei der Töff-Beiz «Zur Post» in Innertkirchen ein? Wir entschieden uns für das Letztere. Mittlerweile waren viele Töffs unterwegs und wollten nochmals vom schönen Wetter profitieren.

Rückreise nach Madiswil

Für die Rückreise wählten wir wiederum den Brünigpass. Im Talboden beim Flughafen Meiringen konnten wir die Feuerwehr beobachten, wie sie ein Haus in Flamen löschten. Die starke Rauchentwicklung bemerkten wir bereits viel früher in Meiringen.

Nach dem Brünig fuhren wir in den Lauenentunnel. Wir sahen die Bremslichter des Autos vor uns. Stau! Während fast 30 Minuten keinen Meter weiter. Dann kamen uns plötzlich Autos entgegen. Während sie an der stehenden Kolonne vorbeifuhren, machten sie Zeichen zur Umkehr. Hmm. Nicht gut. Da muss ein echt schlimmer Unfall passiert sein. Wir drehten im Tunnel um und nahmen die Route ausserhalb des Tunnels durch die Dörfer am Sarner- und Alpnachersee entlang Richtung Luzern. Um ca 17 Uhr waren wir zurück in Madiswil.

Wunderbares Wetter, Sonne pur, fast windstill und eine Wanderung über das Sätteli ins Gadmental und weiter nach Innertkirchen. Magischer Auftakt, steiles Ende. Und beim einen oder anderen Turnerkameraden dürfte sich am nächsten Tag etwas Muskelkater bemerkbar gemacht haben. Ä chli zieh mues es!

Marc, besten Dank für das Organisieren der Turnerreise 2023! Wir freuen uns auf die nächste Turnerreise im 2024!

Turnerreise 2023 mit:

Marc Sommer (Organisation), Christoph Ammann, Heinz Flückiger, Marcel Geisseler, Markus Heller, Armin Leuenberger, Jürg Leuenberger, Klaus Lüthi, Christian Lüthi, Walter Marending, Hanspeter Müller

 

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Text: Klaus Lüthi

Bilder: Christoph Ammann, Marcel Geisseler, Klaus Lüthi