Das Spiel begann beeindruckend. Erschwil war im ersten Angriff sogleich präsent und erzielte auch mit dem ersten Versuch den ersten Treffer der Partie und der diesjährigen NLA-Saison. Wir vermochten aber ebenfalls zu antworten und waren mit unserem ersten Versuch ebenfalls erfolgreich. 2 Angriffe, 2 Treffer. Das Spiel war lanciert. Danach fielen die Schwarzbuben deutlich aus dem Konzept und sie fanden offensiv kein wirkliches Rezept. Und wenn sie einen Abschluss generieren konnten, fand dieser den Weg nicht in den Korb. Auf unserer Seite hingegen lief es besser und wir konnten stetig reüssieren. So stand es zur Pause 1:5 zu unseren Gunsten. So durfte es weiter gehen.
In der zweiten Hälfte lief es unserem Gegner dann verhältnismässig besser. Beim Stand von 4:7 war ein Augenblick da, in dem sie das Momentum fast auf ihre Seite gezogen hätten. Hätten sie zum 5:7 aufschliessen können, wäre es noch eine enge Kiste geworden. Da wir aber zum 4:8 wieder den alten Vorsprung herstellen konnten, verlief die Partie fair und noch ohne grosse Komplikationen und endete mit einem Sieg für uns. Die Erschwiler schlugen sich tapfer, spielten jederzeit fair und verhielten sich jederzeit korrekt. Wie man es sich von ihnen gewohnt ist. Eine seltene Tugend, die es an dieser Stelle zu loben gilt!
Wir konnten mit dem ersten Spiel den ersten Sieg und die ersten zwei Punkte einfahren. Ein gutes Gefühl.

Madiswil – Grindel 9:8 (3:6)

Mit Grindel hatten wir den zweiten solothurnischen Gegner des Tages und den amtierenden Cup-Sieger. Wir wurden zu Beginn des Spiels regelrecht überrollt. Nach dem 1:1 fielen drei Bälle in unserem Korb (1:4) bevor wir wieder einmal jubeln durften. Wir konnten in der ersten Halbzeit mit dem Stand von 3:4 kurz wieder an einem Unentschieden riechen, bevor die Schwarzbuben wieder bis zum Halbzeitstand von 3:6 davonzogen. Wir fanden nicht wie gewollt ins Spiel. Dies lag wohl auch daran, dass wir viel Abschlusspech hatten. Keiner unserer Würfe war eine schlechte Wahl. Wir machten keine Eigenfehler. Es war einzig, dass wir starr wirkten und nicht immer die Bewegungen (Laufen ohne Ball, Wurfbewegung, etc.) fertig machten. Den Glauben verloren wir aber nicht. Es gibt so Spiele, in denen man zwar deutlich hinterherhinkt, aber man spürt, dass noch etwas möglich ist. Es war ein genau solches Spiel. Nach der Halbzeit glaubten wir daran einen oder gar drei Punkte holen zu können. Und so nahmen wir die Aufholjagd in Angriff. Was uns in der ersten Halbzeit misslang, gelang uns jetzt. Und umgekehrt unserem Gegner: Sie verloren das Momentum. Und so glichen wir 7:7 aus. Aber nicht nur das. Minuten vor Spielende gingen wir gar mit 8:7 in Führung, die die Grindler zwar noch egalisieren konnten, wir aber dann doch wieder herstellen konnten. 9:8 Sieg gegen Grindel. Was für eine Leistung. Was für ein Kampf. Was für ein Boost für unser Selbstvertrauen.

Altnau-Kreuzlingen – Madiswil 9:5 (5:1)

Was für ein undankbares Spiel – auf so vielen Ebenen. Aber fangen wir von vorne an. Altnau-Kreuzlingen spielt seit Jahren in der gleichen Formation und auch ihr Spiel haben sie nicht gross entwickelt. So stand für uns fest, dass es wieder einmal zum selben einschläfernden Spielstil kommen würde. Wir nahmen uns vor, dem entgegenzuwirken und das Spiel schneller zu gestalten. Dies jedoch mit wenig Erfolg. Nicht nur, dass die Bodenseetruppe ein unfassbar langweiliges und unattraktives Spielsystem hatte (Anm. Autor: Sie spazierten in den Angriff und zeigten keine Intention zu rennen). Wer da zuschaute, sah eine wirklich schlechte Werbung für unseren geliebten (und leider auch aussterbenden) Sport. Und es kam noch schlimmer. Nebst ihrem Spielsystem war der Korb wie verhext und praktisch kein Wurf fand sein Ziel im Metallring. Die Frustration war riesig. Erst nachdem wir bereits 3:0 im Hintertreffen lagen, gelang uns endlich ein erfolgreicher Abschluss. Nichtsdestotrotz gelang uns gerade mal ein einziger Treffer in der ersten Halbzeit (5:1). Und dies sicherlich auch, weil Altnau-Kreuzlingen jeweils eine übertriebene Ewigkeit angriff. Dazu der Auszug aus dem Korbball-Reglement:

«13.8 Unternimmt eine Mannschaft (auch in Unterzahl) keinen offensichtlichen Versuch, einen Korb zu erzielen, zeigt der Schiedsrichter mit erhobener Hand und der Bemerkung «Zeitspiel» an, dass die Spielanlage als Beginn des Zeitspiels taxiert wird. […]»

Zeitspiel. In. Jedem. Einzelnen. Angriff. Wurde es angezeigt oder gar gepfiffen? Nein. Erst am Schluss der Partie – in den letzten Minuten, als alles bereits entschieden war (Niederlage 9:5).
Es hat sich unterdessen im Korbballsport eingebürgert, dass das Zeitspiel während des Spiels praktisch nie (!) angezeigt wird. Erst in den Schlussminuten findet diese Regelung plötzlich wieder Gewicht. Eine Missinterpretation dieser Regelung? Definitiv. Verwarnungen werden ja auch bereits nach Minuten ausgesprochen.
Dies soll keine direkte Kritik am Schiedsrichter sein. Definitiv nicht. Dass ab dieser Saison nur noch ein Schiedsrichter eingesetzt werden kann und dieser allein das Spiel leiten muss, ist wahrscheinlich schon genug anspruchsvoll. Auf diese Saison hin wurde, wie uns allen offensichtlich aufgefallen ist, der Fokus auf die Ausführung des Freistosses gelegt. Durchaus sinnvoll, wobei es auch dort noch allgemeine Unstimmigkeiten mit der Regelauslegung gibt. Die Interpretation und Ausführung der Zeitspiel-Regelung sollten jedoch definitiv auch auf die Traktandenliste der Schiedsrichter kommen.

Wie schon erwähnt. Das Spiel ging verloren. Die Niederlage auf Ebene der Korbdifferenz war für uns sekundär. Ärgerlich, aber sekundär. Was uns «störte» war, dass offensichtliche Zeitspiele zuhauf nicht geahndet wurden.

Auf die Regelung «13.6 Wirft oder drückt ein Spieler dem Gegenspieler den Ball absichtlich an den Körper, um dadurch einen Freiwurf für seine Mannschaft zu erwirken, hat der Schiedsrichter nicht Freiwurf (R16.1/16.4) für, sondern gegen die Mannschaft des werfenden Spielers zu geben […]», welche von dem häufigsten Ballführer unseres Gegners diverse Male ebenfalls auf schon lächerlich offensichtliche Weise missachtet wurde, und es ebenfalls nicht geahndet wurde, wird an dieser Stelle nicht gross ausgeführt.

Fazit:
4 Punkte aus drei Spielen. Eine gelungene Leistung zum Saisonauftakt. Nebst der regeltechnischen Frustration aus dem dritten Spiel, die wir nicht direkt beeinflussen konnten, waren wir mit unseren Leistungen zufrieden. Wer die Tabelle studiert hat, sieht jedoch, dass jeder Punktegewinn und -verlust bereits grosse Einwirkungen haben wird. So nah aufeinander startete die NLA wohl noch selten.
Wir danken dem Veranstalter und den Schiedsrichtern für ihren engagierten Einsatz.