Wir starteten gut in Spiel und konnten gleich gut vorlegen – 1:0, 2:0, 3:0. Dann begann es zu harzen. Bis zur Halbzeit stand es «nur» 4:2 für uns. Da hatten wir uns deutlich mehr vorgenommen. Unser Gegner war erstaunlich hartnäckig und obwohl wir spielerisch besser waren, liessen sie uns nicht davonziehen. Nach der Pause kam sogar der 4:3 Anschlusstreffer und es kam kurz eine Unsicherheit auf. Das befreiende 5:3 und 6:3 gab uns dann aber wieder den nötigen Aufschwung. Danach fielen abwechslungsmässig diverse Körbe bis zum 10:6 Schlussstand. Die Bözberger haben sich wieder teurer verkauft als angenommen und haben angedeutet, dass sie durchaus in der Lage sind, den besser klassierten Teams das Leben schwer zu machen. Wir konnten den dritten Sieg im vierten Saisonspiel einfahren und freuten uns über den gelungenen Start. Wie auch schon in den Spielen zuvor konnten wir mit mehreren Korbschützen glänzen: Fünf verschiedene Spieler trafen für uns. Eine lobenswerte Statistik.

Pieterlen – Madiswil 11:11 (6:5)
Pieterlen hat auf diese Saison hin ebenfalls zwei namhafte Spieler verloren, die nicht nur Routine, sondern auch körperliche Grösse hatten. In der Vorbereitungsturnieren konnten sie aber noch nicht in vollständig antreten. Heute waren sie das erste Mal, so zumindest die Annahme, in Vollbesetzung anwesend. Und obwohl Pieterlen nun anders auflief, durfte der Schein nicht trügen, denn sie hatten und haben einen der besten Spieler der Liga, wenn nicht sogar der beste, nach wie vor in ihren Reihen.
Die Anfangsphase war eher ein Herantasten, ein Finden, an das Spiel. Es wirkte trotz der nun schon langjährigen Rivalität sehr ruhig, diszipliniert und fair. Dies war sicherlich auch dem Schiedsrichter zu verdanken, der von Anfang an das Spiel mit klarer Linie leitete. 0:1, 1:1, 2:1, 2:2, 3:2, 3:3, 3:4, 3:5, 4:5, 5:5, 6:5, Halbzeit. Aus den Zahlen geht hervor, dass sich kein Team wirklich durchsetzen konnte oder sich abschütteln liess. Dies war auch auf dem Platz zu sehen. Obwohl es ein intensives und zeitweise körperbetontes Spiel war, war es verhältnismässig auf die Lautstärke bezogen ruhig und diszipliniert. Ungewohnt, da üblicherweise deutlich mehr Emotionen im Spiel sind.
Nach dem Wiederanpfiff konnten wir zwar den Ausgleich erzielen, schwächelten danach aber ein wenig und lagen dann mit 9:6 hinten. Drei Körbe im Hintertreffen gegen den amtierenden Schweizermeister. Da noch etwas zu holen, war eine Herkulesaufgabe, da die Seeländer nicht bekannt dafür sind Spiele noch aus den Händen zu geben. Nichtsdestotrotz dauerte es noch ein wenig bis zum Schlusspfiff und wir kämpften uns zum 9:8 und anschliessend zum 10:9 wieder an einen Ausgleich heran. Beide Male legten die Pieterler aber wieder nach. Das Spiel war aber noch nicht vorbei und grundsätzlich konnten wir nun nichts mehr verlieren. Wir erzielten in der Schlussphase tatsächlich noch das 11:10 und das 11:11 und holten mit dem Schlusspfiff einen Punkt. Sechs Mal in diesem Spiel hatten beide Mannschaften gleich viel Körbe (1:1, 2:2, 3:3, 5:5, 6:6 und 11:11) – ein Beweis dafür, dass sich beide Mannschaften auf Augenhöhe begegnet sind. Für uns war dieser Punkt definitiv ein Gewinn.

Madiswil – Hochwald-Gempen 15:7 (6:2)
Aus den Solothurner wurden wir bisher noch nicht sehr schlau, denn sie bewegen sich zwischen Genialität und Wahnsinn. Wenn sie im Spiel sind, einen guten Tag haben, im Flow sind, können sie nahe der Genialität sein. Anders aber, wenn sie den Rhythmus nicht finden, Pech im Abschluss haben und mit sich hadern. Dann stehen sie sich selbst im Weg und sind dem Wahnsinn nahe. Welches Hochwald-Gempen einem begegnet, weiss man nie.
Wir wollten im dritten Spiel noch etwas reissen und einen Sieg holen – unabhängig der Form unseres Gegners. Wir starteten solid und reüssierten im Angriff. Bis zum 4:2 war das Spiel offen. Dann übernahmen wir das Zepter. 5:2, 6:2. Dann wurde es plötzlich unruhig, alle Spiele wurden unterbrochen. Es gab einen medizinischen Notfall und die Rega landete neben dem Spielfeld. Wir hoffen, dass der betroffene Spieler auf dem Weg der Besserung und im Namen des ganzen Turnverein Madiswil wünschen wir eine schnelle Genesung! Halbzeit. 7:2, 7:3, 8:3. Uns gelang offensiv fast alles. Wir konnten uns in jedem Angriff gute Chancen erspielen und es war schön zu sehen, dass diese auch den Weg ins Ziel fanden. Hochwald-Gempen wirkte ein wenig verloren, sicherlich kämpferisch, aber verloren. Da uns im Angriff wirklich vieles gelang, gab es nie einen Zeitpunkt für unseren Gegner zurück ins Spiel zu finden. Wir hielten das Tempo hoch und zogen dies bis zum Schlusspfiff durch. 10:4, 10:5, 11:5, 12:5, 13:5, 14:5 – neun Körbe Vorsprung. Das war wirklich uneinholbar. Wir liessen uns den Sieg nicht mehr nehmen und gewannen schlussendlich mit 15:7. Ein madiswiler Schützenfest.
Wiederum, wie auch schon gegen Pieterlen trafen fünf verschiedene Spieler für uns.

Fazit:
In der dritten Runde holten wir fünf von möglichen sechs Punkten. Wir grüssen tabellarisch von Rang 2. Das kann sich durchaus sehen lassen. Und auch heute, wie schon bei der ersten Runde, konnten sich zahlreiche verschiedene Spieler Körbe gutschrieben lassen. In allen drei Spielen des heutigen Tages hatten wir je fünf verschiedene Torschützen. Das ist eine Statistik, die Spass macht. So darf und soll es weitergehen. Und um so weiter zu machen, müssen wir weiter hart arbeiten, bescheiden bleiben und es genau so weiter geniessen wie bisher.