Der erste Korb der Partie war dann auch gleich für die Thurgauer. Beide Mannschaften traten mit viel Selbstvertrauen an und es entwickelte sich ein faires und ansehnliches Spiel. Beim Stand von 2:3 konnten wir auf eine Art aufdrehen, die wir bisher so nur selten erleben durften. In fünf aufeinanderfolgenden Angriffen reüssierten wir und in der Defensive machten wir den Laden dicht. Kein Durchkommen – weder von weit noch von nah. Und dann stand es auch schon 2:8. In diesen paar Minuten glänzten wir auf jeder Ebene. Dass das nicht durchgehend so gehen würde, war klar. So machte unser Gegner noch zwei Körbe vor der Halbzeit und es stand 4:8 nach 20 Minuten. Nach Wiederaufnahme des Spiels erzielten wir je einen Treffer (5:9) und dann fielen die Höfer wieder in ein Loch. Sie erzielten danach keinen einzigen Korb mehr. Wir hingegen feuerten weiter aus allen Rohren und waren meist auch noch erfolgreich. Sechs Treffer für uns und das ohne Gegentreffer. Endstand 5:15. War für eine Glanzleistung. Die Thurgauer hatten einen schwarzen Tag erwischt. Sie kamen zu keinem Zeitpunkt des Spiels in einen spielfreudigen Rhythmus. Uns hingegen gelang beinahe alles. Vier verschiedene Schützen, welche die 15 Treffer unter sich aufteilten. Ein grandioses Spiel.

Madiswil – Nunningen 11:10 (4:5)
Das Spiel gegen die Heimmannschaft war das bisher wichtigste der Saison für uns, denn die Solothurner waren punktemässig gleich wie wir. Der Sieger dieser Partie blieb folglich der direkte Verfolger von Tabellenführer Pieterlen. Es war also ein wegweisendes Spiel. Die Nunninger traten in der Vorbereitung nie in Vollbesetzung auf und zeigten auch nie ihr eigentliches Spielsystem. Die ersten paar Minuten liefen klar für uns und wir starteten gut ins Spiel (3:1). Dann fand auch unser Gegner seinen Rhythmus, begann loszulegen und übernahm mit 3:4 und anschliessend mit 4:5 die Führung. Es war eine Partie auf Augenhöhe, die jedoch stets sportlich fair und respektvoll war. Nach Wiederanpfiff konnten wir mit 6:5 das Zepter wieder übernehmen. Die Nunninger blieben jedoch hartnäckig und vermochten trotz mehreren Führungstreffer unsererseits immer wieder auszugleichen (6:6, 7:7, 8:8). Dann rissen wir das Momentum auf unsere Seite und zogen mit 11:8 davon. Ein sicherer Sieg? Leider nein. Die letzten zwei Minuten waren leider eine kleinere Katastrophe und wir liessen unseren Gegner noch einmal an Punkten riechen. Nunningen agierte in der Verteidigung nur noch sehr passiv, dadurch kamen wir schnell in ein Zeitspiel und schlossen schlecht ab. Die Heimmannschaft reüssierte dagegen zweimal nacheinander erfolgreich im Angriff und es stand nur noch 11:10. Der Schlusspfiff rettete uns dann und wir konnten, sicherlich verdient, aber auch mit dem nötigen Glück am Ende zwei Punkte sichern. Ein unglaublich wichtiger Sieg. Nicht nur für die Tabelle, sondern auch für unseren Kopf und unser Selbstvertrauen.

Madiswil – Neukirch-Roggwil 14:14 (7:8)
Das letzte Spiel des Tages war dann noch gegen eine weitere Mannschaft aus dem Thurgau, Neukirch-Roggwil. Sie sind stets eine Wundertüte. Es gibt Spiele, in denen sie komplett von der Rolle sind und es gibt Spiele, in denen sie richtig starkes Korbball zeigen können – wie das Spiel, das sie gegen uns zeigten. Vorab: Es gab in dieser Partie 28 Treffer in 40 Minuten. Mehr Schlagabtausch geht fast nicht.
Die erste Halbzeit bestand daraus, dass egal, was wir machten, die Thurgauer es immer ein Quäntchen besser machten (0:1, 1:2, 2:3, 3:4, 4:5, 5:6, 6:7). Obwohl wir ab und zu ausgleichen konnten, war es uns nicht möglich defensiv dicht zu machen. So erhielten wir Korb um Korb. Glücklicherweise waren wir immerhin in der Lage offensiv noch mitzuhalten. Die Neukirch-Roggwiler spielten offensiv clever, zogen unsere Verteidigung auseinander, waren variantenreich in den Würfen und hatten eine bemerkenswerte Trefferquote. Zur Halbzeit lagen wir zurück.
In der zweiten Halbzeit brachen wir ein: 7:9, 7:10, 8:10, 8:11, 8:12. Mit dem 8:12 waren wir dem grössten Rückstand der diesjährigen Saison konfrontiert. Es waren zermürbende Minuten. Aufgeben war aber keine Option und da wir eigentlich schon fast nichts mehr zu verlieren hatten, nahmen wir auf deutlich mehr Risiko im Angriff – mit Erfolg. Korb um Korb konnten wir uns wieder langsam wieder herantasten. Mit dem 13:13 gelang uns der erstmalige Ausgleich seit dem 7:7. Wir waren, und wir konnten das selbst auch kaum glauben, wieder im Spiel. Die schon fast sichere Niederlage war nicht mehr so sicher. Mit dem 13:14 nahm uns aber unserer Gegner schnell wieder den Gang raus. Nicht unverdient konnten wir unsere Aufholjagd mit dem 14:14 beenden. Schlusspfiff. Unentschieden. Es ist sicher einfach nun zu behaupten, dass wir auf dem Papier einen Punkt verloren haben und es dauerte auch einen Moment, bis wir das realisierten, aber es war definitiv ein gewonnener Punkt. Neukirch-Roggwil spielte so beständig und abgeklärt wie selten und dieser Mannschaft nach einem Vierkörberückstand noch einen Punkt abzunehmen war ein Kraftakt. Deshalb ist das sicher ein gewonnener Punkt, denn es hätte durchaus auch bei null Punkten enden können.

Fazit
Saisonhalbzeit – und wir sind auf Rang 2. Hätten wir das vor der Saison so vorgesetzt bekommen, hätte wohl jeder von uns dankend unterschrieben. An der Schlussrunde 2021 passierte etwas mit unserer Mannschaft. Der Flow, die Dynamik und die Freude fanden uns. Seither nehmen wir diese positiven Vibes mit und sind in der Lage sie meistens in unser Spiel einzubauen. Die Junioren, welche sich nun in unseren Kader einreihen, spielen als hätten sie nie in einer anderen Liga gespielt. Kompliment. Wer die Rangliste studiert, sieht, dass noch vieles möglich ist. Es gilt nun sicherlich den Sommer verletzungsfrei zu überstehen und im August mit demselben Drive auf den Platz zu gehen wie bisher. Wir sind auf einem guten Weg – diesen dürfen wir nur nicht verlassen. Wir werden weiter unser bestes geben.

 

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